Zwei Mittelschul-Urgesteine verabschiedet
- d´Ratsch- Kathl
- 5. Apr.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 6. Apr.
Max und Moni Mitterndorfer nach 25 Dienstjahren feierlich in den Ruhestand entlassen

Eggenfelden.
Mit ihnen hat eine Ära an der Wirtschafts-Mittelschule (WMS) geendet: Nach 25 Jahren treuem Dienst wurden Max und Moni Mitterndorfer feierlich verabschiedet. Auch wenn
ihr offizieller Renteneintritt erst zum31.März datiert ist, haben die beiden aufgrund von Resturlaub und Überstunden ihre berufliche Laufbahn bereits zuvor beendet.
Die Mitterndorfers galten als feste Institution an der Schule. „Sie warendie guten Seelen der WMS“, betonte Schulleiterin Susanne Hecht. „Sie sind ein unverzichtbarer Teil unserer Geschichte – wir werden sie sehr vermissen“. Seit ihrem Dienstbeginn am 1. September
1998 begleiteten die beiden fünf Rektorinnen und Rektoren sowie Hunderte Schülerinnen
und Schüler durch den Schulalltag – bei einer Schülerzahl von rund 500 pro Schuljahr eine beeindruckende Anzahl an Gesichtern. Besonders Moni Mitterndorfer, die 25 Jahre lang den Kiosk betrieb, prägte das Schulleben mit ihren allseits gelobten Semmeln.
Ganze Schulfamilie beteiligt
Die feierliche Verabschiedung fand unter großer Beteiligung der Schulfamilie sowie zahlreicher Ehrengäste statt. Neben ihrer Tochter Julia Mitterndorfer waren Elternbeirätin Annette Neumaier, Fördervereinsvorstand Wolfgang Mayer und viele Vertreter des Rathauses anwesend. Auch die Grundschule, vertreten durch die Schulleitung, sowie Hausmeisterkollege Bernhard Strasser, der sich mit Max Mitterndorfer 25 Jahre lang ein Büro teilte, erwiesen den beiden die Ehre. „Unser trockener Humor hat uns immer verbunden“, erzählte Strasser mit einem Augenzwinkern. Durch das Programm führte charmant Konrektor Michael Eder. Max Mitterndorfer war nicht nur für die Schulräumlichkeiten zuständig, sondern auch für die Wartung der Turnhallen und die
technische Betreuung der Schule. „Max war unsere Allzweckwaffe“, betonte Schulleiterin Hecht. Zudem engagierte er sich langjährig im Personalrat. Personalratsvorsitzender
Christoph Heinrich würdigte die stets gute Zusammenarbeit besonders. Eröffnet wurde die Feier zu den Klängen von „The Walking Dead“, der Lieblingsserie des Hausmeisterpaares.
Musiklehrerin Mariola Libera stimmte zusammen mit dem Chor eine eigens umgedichtete
Version von „Wer hat an der Uhr gedreht?“ an. In weiteren Grußworten würdigte Bürgermeister Biber die jahrelange Zusammenarbeit mit einem kurzen, ehrlichen Danke sowie mit kleinen Aufmerksamkeiten für das Hausmeisterpaar. Ein weiterer Höhepunkt der
Veranstaltung war ein eigens produzierter Film von Lehrer Tobias Abtmeier, der die Jahre der Mitterndorfers an der WMS zusammenfasste und zahlreiche Grußworte enthielt. Die Kolleginnen und Kollegen rundeten die Feier mit einer humorvollen Gesangseinlage
ab, indem sie den Schlager „40 Jahre die Flippers“ umdichteten. Die Mitterndorfers selbst mussten aber ebenfalls aktiv werden: Durch die Beantwortung von Kreuzworträtsel-Fragen von Lehrerinnen Patricia Knödlseder und Verena Angerer lösten sie das Wort "Wunscherfüller“, das sich als ihr Abschiedsgeschenk entpuppte. Max Mitterndorfer erhielt
eine ferngesteuerte Porsche-Variante, Moni ein graviertes Holzbrett mit Kiosk-Sprüchen sowie einen aktuellen Krimi für die begeisterte Leserin. Eine gefüllte Spardose soll den beiden ermöglichen, sich einen persönlichen Wunsch zu erfüllen. Zum Ausklang der Feier lud die Schulfamilie zu einem reichhaltigen Buffet ein, das von den Schülerinnen und Schülern der WMS mit viel Liebe zum Detail vorbereitet worden war.
"Als Rentner hatte ich einfach keine Zeit"
Zum Abschluss bedankte sich Max Mitterndorfer persönlich und scherzte: „Ich wollte eine Rede vorbereiten, aber als Rentner hatte ich einfach keine Zeit.“ Mit gewohnter Gelassenheit verabschiedete er sich von seinen langjährigen Wegbegleitern und betonte,
dass die WMS für ihn nie nur ein Arbeitsplatz gewesen sei. Er hob hervor, dass ihm die Schulfamilie am meisten fehlen werde – eine Bezeichnung, die für ihn genau die richtige sei, denn es habe sich für ihn nie nach einem gewöhnlichen Job angefühlt. Nun freue er sich auf die freie Zeit mit seiner Frau Moni – ganz ohne dienstlichen Kontext. Seit fast 37 Jahren sind die beiden verheiratet, nun beginnt für sie ein neuer Lebensabschnitt.
(Katharina Raeck - veröffentlicht am 05.04.2025 im Rottaler Anzeiger)

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